Vom Physikunterricht in die Chip-Forschung

Gut 80 Interessierte hatten sich vergangenen Mittwoch in der Mensa des Schulzentrums eingefunden, um dem ehemaligen Schüler zuzuhören. Für die Begrüßung war eigens sein damaliger Physiklehrer Bernhard Kunz gekommen, der sich mittlerweile im Ruhestand befindet. “Das TMG war Katalysator für meine wissenschaftliche Karriere”, gestand Krupke. Gemeinsam mit seinem damaligen Lehrer erinnerte er sich unter anderem an einen beeindruckenden Besuch am CERN mit dem Physikkurs.

Seinen Vortrag begann Krupke bei den frühen Röhren-Computern der Fünfzigerjahre. Mit der Entwicklung des Transistors habe es dann eine Revolution in dem Bereich gegeben. Das “Moore’sche Gesetz” besage, dass sich die Zahl der Transistoren auf einem Chip alle zwei Jahre verdoppele. Gordon Moore gründete die Firma Intel und behielt fünfzig Jahre Recht mit dem nach ihm benannten Gesetz. Computer wurden immer kleiner und leistungsfähiger. Heute kann ein Smartphone mehr als ein System, das früher “Supercomputer” genannt wurde.

In seine historische Betrachtung schob Krupke immer wieder technische Erläuterungen – ein “educational part”, wie er es nannte – beispielsweise über die Funktionsweise von Transistoren und die Herstellung von Chips. So könne die Schaltgeschwindigkeit der Transistoren verkürzt werden, indem der Weg der Elektronen verkürzt wird, den sie zurücklegen müssen. Oder man verwendet anstelle von Silizium ein anderes Material mit einer besseren Leitfähigkeit, nämlich Nanoröhren aus Kohlenstoff. Die Grundlagenforschung hierfür sei hauptsächlich bei IBM gelaufen. In den Patenten sei jedoch auch Stutensee erwähnt, berichtete Krupke stolz.

Die Nanoröhren, auch “Nanotubes” genannt, können auch für andere Anwendungsfälle zum Einsatz kommen, beispielsweise bei leichten Rennrädern, in Satelliten oder flexiblen Displays.

Trotz des komplexen Themas folgte das Publikum aus allen Altersgruppen dem anschaulichen Vortrag gespannt. Dabei war das Publikum aus aktuellen und ehemaligen Schülern, Lehrern und Eltern bunt gemischt.

Die Veranstaltungsreihe zu “50 Jahre TMG” wird am 13. März um voraussichtlich 18:00 fortgesetzt mit einer Podiumsdiskussion zur Europawahl. Hierzu sind Daniel Caspari (CDU) und René Repasi (SPD) eingeladen.

Unabhängig davon sollen Veranstaltungen mit ehemaligen TMG-Schüler:innen auch nach dem Jubiläum fortgesetzt werden, so die Planung von Hartmut Aichert, der sich als TMG-Lehrer in der Alumni-Arbeit engagiert.

Martin Strohal

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