CERN Besuch des Physik Leistungskurses

 

Danach sind wir zu LINAC 3 und LEIR gegangen, mehrere Beschleunigerringe, die zuerst Blei-Ionen ohne jegliche Elektronen erzeugen und danach mit diesen Blei-Ionen Experimente durchführen. Gegen 18 Uhr durften wir dann das erste Mal in der leckeren, aber auch durchaus teuren Mensa des CERN speisen. Den Rest des Abends hatten wir dann Freizeit, die wir zusammen in einem Zimmer verbracht haben. Alles in allem beinhaltete der erste Tag schon viele tolle Momente und hat vor allem großes Interesse auf die nächsten Tage geweckt.

Der zweite Tag am CERN begann für uns sehr früh, um 7:45 Uhr gab es Frühstück in der Kantine. Danach fuhren wir mit dem Bus Richtung CMS. Der CMS, oder Compact-Muon-Solenoid, ist einer der vier großen Teilchendetektoren auf dem Teilchenbeschleuniger des CERN. Er fungiert als riesige, drei Stockwerke hohe Kamera, die die Teilchenkollisionen mit 40 Millionen Bildern pro Sekunde dokumentiert. Nach einer kurzen Einführung in die Technik ging es für uns mit dem Aufzug 100m in die Tiefe. Da der Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider) gerade in einem Run war, also im Zeitraum unseres Besuches Teilchen kollidieren ließ, konnten wir leider nicht durch die einige Meter dicke Betonwand treten, die uns vor der Strahlung schützte. Der Besuch blieb uns dennoch als einer der spannendsten Programmpunkte in Erinnerung. Danach fuhren wir mit dem Bus zum CERN Control Center. Es erinnerte stark an die NASA-Kontrollzentren aus Hollywood Filmen. In großen Halbkreisen waren Bildschirme angeordnet, darauf konnten wir komplexe Diagramme und Zahlenkolonnen erkennen. Die Busfahrt zurück zum CERN-Hauptkomplex führte am Kontrollzentrum eines Experiments vorbei, welches auf der ISS nach Antiteilchen suchte. Nach dem Mittagsessen liefen wir zum Science-Gateway, wo uns ein interessanter Workshop zur Detektortechnik erwartete. Mittels Tischtennisbällen und Murmeln versuchten wir, die Form einiger durch Schaumstoff versteckten Hindernisse zu erfassen. Dabei lernten wir, welche Probleme und Schwierigkeiten die Wissenschaftler überwinden müssen, um die für uns unsichtbaren Atomteilchen zu untersuchen. Nach dem Workshop hatten wir noch etwas Zeit, uns die Ausstellung im Science-Gateway anzuschauen. Für einen großen Teil der Ausstellungsstücke galt hier, anders als in den meisten Museen: “Bitte anfassen.” So wurden die Vorgänge in den Teilchenbeschleunigern auf einem Niveau erklärt, dass auch jemand, der keinen Physik-Leistungskurs belegt, es verstehen kann. Jetzt machten wir uns auf zur Bahnhaltestelle, um Richtung Genf zu fahren. Dort angekommen durften wir in Kleingruppen die Stadt erkunden, um mehr über Genf zu erfahren. Highlight des Tages war dann schließlich das Fondue im Restaurant Bains des Paquis, welches sich in einem See-Freibad befindet. Am Tisch konnten wir nun auch die Mädchen des Dominikus Gymnasiums kennenlernen und die Erfahrungen der letzten Tage austauschen. Nach dem Essen kamen drei unverfrorene Jungs auf die Idee, in den 9°C kalten Genfer See zu springen und damit die Badesaison zu eröffnen. Danach konnten wir uns noch einmal kurz im Restaurant am Kamin aufwärmen, bevor wir den Rückweg zum Hostel antraten.

Am dritten und letzten Tag unseres Ausflugs zum Cern ging es wieder leicht unausgeschlafen mit einem Frühstück und einem Spaziergang zur AntiMatterFactory los. Nach einer Erklärung der Versuche und deren Ziele setzten wir unseren Weg von dort aus zu Fuß weiter zum Cern Computer Centre. In dem Gebäude konnten wir die zahlreichen Computer sehen, die für die immense Rechenleistung des Cerns verantwortlich sind. Außerdem schauten wir uns eine Wand an, die die Geschichte des Computerzentrums darstellte. Anschließend besuchten wir eine Science Show beim Science Gateway. Dort wurden uns spannende Experimente vorgeführt und das komplexe Verfahren des LHCs heruntergebrochen. Nach der Show ging es nur noch in den Bus und nach einem kurzen Stopp bei einem Supermarkt dann nach einer langen Fahrt und einem anstrengenden Tag nach Hause.

Luca Koch und Felix Billes

 

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