Ein Tag voller Kunst!
Denn der postmoderne Neubau von James Stirling wirkt so viel eindrücklicher und leitet die Besucher auch von dieser Seite gezielt in das Gebäude.
Drinnen konnte sich jeder frei mit den Kunstwerken beschäftigen und über ein Arbeitsblatt Hilfestellungen für die genauere Betrachtung erhalten. Die Galerie ist nämlich wirklich riesig und daher ist es sinnvoller sich intensiv mit ein paar Werken auseinanderzusetzen, da man sowieso nicht alles anschauen kann.
Das Wetter meinte es an diesem Tag gut mit uns, denn nachmittags zeigten sich - passend zum geführten Rundgang durch die moderne Wohnsiedlung Weißenhof - sogar ein paar Sonnenstrahlen. Nachdem wir nach einer kurzen Mittagspause von der Staatsgalerie erfolgreich auf den Killesberg gefahren waren, erwartete uns bereits zwei Mitarbeitende des Museums der Weißenhofsiedlung. Das Museum befindet sich im Doppelhaus, das in den 1920ern vom berühmten Architekten Le Corbusier geplant worden ist und mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die gesamte Weißenhofsiedlung wurde damals als Modell-Siedlung für die Ausstellung „Die Wohnung“ erbaut, um das moderne neue Wohnen der Bevölkerung zugänglich zu machen.
Eine der Gruppen wurde durch das Doppelhaus und die Siedlung von einer jungen Architekturstudentin geführt, die sehr ausführlich und anschaulich die Besonderheiten der Gebäude erklärte. Doch am besten war es tatsächlich selbst den Raum zu erfahren und wie Le Corbusier es nannte, sich nach dem Konzept der „Promenade architecturale“ durch das Gebäude zu bewegen. Dabei wird einem nämlich klar, dass 60 cm für einen Hausflur wirklich sehr eng sind und man sich wie in einem Zug vorkommt, was ausgesprochenes Ziel des Architekten war, der seine Häuser an den Technischen Fortschritten orientieren wollte und z.B. von der „Wohnmaschine“ sprach. Für heutige Verhältnisse scheint nicht alles komfortabel oder gar barrierefrei zu sein, doch die Nützlichkeit und Praktikabilität einiger Elemente erschließt sich an vielen Elementen trotzdem noch, wie z.B. die Schiebewände oder Einbauschränke, in denen sich ganze Betten verstauen lassen oder das Highlight, die Dachterrasse mit Ausblick über die gesamte Stadt.
Nach vielen gewinnbringenden Einblicken in die moderne Architektur der 1920er Jahre, endete die Exkursion am wohl ewig dauernden Bauprojekt der Gegenwart, dem Bahnhof Stuttgart und die Jugendlichen durften - mit Bescheinigung der Eltern - noch eigene Zeit in der Stadt verbringen oder direkt mit dem Zug nach Karlsruhe zurückfahren. In Erinnerung bleibt ein schöner Tag voller Kunst!
(Haa)