Exkursion der Jahrgangsstufe 1 in die Gedenkstätte Natzweiler-Struthof im Elsass
Als Kurse laufen wir durch die Ausstellung. In den noch stehenden Baracken sind Überbleibsel von Bettgestellen und Bänken, aber auch von Utensilien, die von den Deutschen verwendet worden sind, zu sehen. Vor allem berühren uns aber die Texte an den Wänden. Neben Sachtexten finden sich hier auch weitere Bilder, Briefe und Dokumente aus der Zeit, die einen in den Bann ziehen und ein wenig in das Leid einfühlen lassen. Tritt man dann wieder ins Freie, auf die Kieswege des Lagers, wirkt die idyllische Natur wie ein Kontrast. Die Blumen am Wegrand, die Berge, nur die Wachtürme und der Zaun, der das Gelände umschließt, erinnern an die Grausamkeit, die sich hier abgespielt hat. Und doch bleibt die negative Energie, die dieser Ort in sich hält, unfassbar präsent. Gegen 13:30 Uhr trifft sich der gesamte Jahrgang wieder und wir begeben uns gemeinsam auf den Weg zu der Gaskammer. Knapp 15 Minuten lang laufen wir bergab über Waldwege. Dann kommen wir an einem unscheinbaren Gebäude an. Zuerst hat es sich nur um ein Lager für Lebensmittel gehandelt, erst 1943 wurde die Gaskammer eingebaut. Jene wirkt ebenso unscheinbar wie das Gebäude selbst. Bevor wir sie betrachten, lesen wir etliche Einzelschicksale von Opfern, die in den ersten Räumen ausgestellt werden. Unser Besuch endet da, wo das Leben vieler Menschen grausam beendet wurde. Als uns der Bus um 14 Uhr abholt, sind wir unfassbar dankbar, dass wir gehen dürfen.
Paula Wirth, J1