Physikexkursion ins Technorama
In der Dunkelheit angekommen, wurden wir direkt vor die Wahl eines Ehegatten/in gestellt. Die Heirat erfolgte unmittelbar, natürlich nur formell. Dies war für die Zimmereinteilung notwendig. Anschließend bezogen wir unsere Betten in der Jugendherberge und gingen zum Essen. Im Verlauf des Abends entschlossen wir uns für einen Kurztrip nach Konstanz. Überwältigt waren wir von der topmodernen LED-Uhr auf dem Dach des Rathauses. Auf der Suche nach einer gemütlichen Studentenkneipe fanden wir zu unserem Erstaunen eine prachtvolle Luxusyacht, getauft „Karlsruhe“.
Nachdem wir fündig wurden, ließen wir uns in einem nahegelegenen Irish Pub nieder. Während des Genießens eines nichtalkoholischen Getränks unserer Wahl, das uns großzügiger Weise von unserem Physiklehrer gesponsert wurde, philosophierten wir über die Quantenmechanik, die primordiale Nukleosynthese und über abstraktere Themen wie den Sinn des Lebens.
Nach ausgiebiger Erörterung brachen wir auf und bewältigten die Reise zur Bushaltestelle, über volle 150 Meter. Trotz unserer vollgeschlagenen Bäuche, zog uns der McDonalds nahezu magisch an; teilweise auch aufgrund der extremen Temperaturunterschiede zur Außenluft.
In der Jugendherberge angekommen, teilten wir uns auf unsere Zimmer auf und genossen unter einigen Spielen und angeregten Unterhaltungen den restlichen Abend.
Am nächsten Morgen Frühstück 7:30 Uhr, der Albtraum eines jeden Schülers. Gestärkt und versorgt mit einem Lunchpaket, sowie geputzten Zähnen stiegen wir um 9 Uhr morgens in den Bus ein und fuhren nach Winterthur in der Schweiz.
Dort angekommen wurde zuerst die Lage besprochen und wir bekamen eine kleine Einweisung, danach wurden wir vorerst entlassen. Somit hatten wir etwa von 10 bis 17 Uhr Zeit, die vielfältigen Experimente des Technoramas zu erleben. Zur Auswahl standen unter anderem die Themenbereiche: „Kopfwelten“, „Mathemagie“, „Wasser, Natur, Chaos“, „Holzmaschinen“, „Licht und Sicht“ und „Strom und Magnete“. Da die Fülle der Versuche nicht in der Gesamtheit greifbar wäre, werden im Folgenden nur ausgewählte Favoriten behandelt.
Im Abschnitt „Kopfwelten“ standen diverse Objekte zum Testen des eigenen Körpers zur Verfügung, wie zum Beispiel ein Gerät zum Messen der maximalen Lautstärke der Stimme. Das lustige hierbei war eine Kamera, welche das Gesicht des Schreienden auf einem großen Bildschirm zeigte.
Im nächsten Bereich „Wasser, Natur, Chaos“ waren eher natürliche Phänomene, wie zum Beispiel ein kleines Wasserbecken, auf welchem Trockeneis-Stückchen herumsausten, vertreten (siehe Bild).
Außerdem gab es eine gekühlte Platte, auf welcher sich eine dünne Schicht Eis gebildet hat. Unter der Betrachtung mit einer Polarisationsbrille konnte man bunte, blumenartige Muster erkennen (siehe Bild).
Ein etwas weniger interessantes, jedoch nicht weniger beachtenswertes Thema war „Holzmaschinen“, welches von komplexen und faszinierenden Maschinen aus Holz bestimmt wurde. Diese transportierten meist Bälle oder formten faszinierende Gebilde. Bei einer Station war es zudem möglich einen Ball eine schräge Fläche herunterrollen zu lassen und mit frei verschiebbaren Barrieren zu stoppen, jede Barriere ähnelte dem Teil eines Xylophon und gab bei einer Berührung mit dem Ball einen Ton wieder. So war es möglich Lider zu kreieren.
Sehr faszinierend war der Abschnitt „Licht und Sicht“, in welchem Stroboskope, Polarisation und Doppelspalte thematisiert wurden. Besonders wurden unsere Blicke auf Wasser gezogen, welches durch ein Stroboskop zu schweben schien. Aber auch das Doppelspaltexperiment, das bisher im Unterricht nur theoretisch betrachtbar gewesen war, wurde nun erfassbar gemacht. Ein eher künstlerisches Objekt war eine aus Glas bestehende Wand, welche unter einem Polarisationsfilter wunderschöne Formen und Bilder zum Vorschein brachte (siehe Bild).
Zuletzt gab es noch „Strom und Magnete“, welche verschiedene Experiment mit Magnetismus zur Verfügung stellte. Unter anderem war hier ein sogenanntes Ferrofluid beobachtbar, was beim Einschalten eines Elektromagneten dessen Feldlinien sichtbar macht. Im Prinzip war dies eine Art magnetische Flüssigkeit, welche frei beweglich ist und vom Magneten dann in die „richtige Form“ gebracht wird.
Kurz vor dem Ende unserer Aufenthaltszeit drehten der Vierstünder zusammen mit Herr Aichert eine Runde um die „Besten“ bzw. sehenswertesten Experimente nochmal jedem nahe zu bringen und gegebenenfalls zu erklären.
Zuletzt hatte jeder nochmal kurz Zeit sich fertigzumachen und nachdem ein Gruppenfoto (siehe Bild) mit den rund 80 Teilnehmern von zwei Schulen gemacht wurde, fuhren wir mit den Bussen wieder Richtung Karlsruhe. Da wenig Verkehr auf den Straßen war, kamen wir bereits kurz nach 20 Uhr an der Schule an. Somit waren wir bereits eine dreiviertel Stunde früher als geplant zurück, was den gesamten Ausflug perfekt abrundete.
Alle Schüler waren der Meinung sehr viel Spaß gehabt und auch einiges gelernt zu haben. Vielen Dank an das Lehrerteam für die Betreuung und besonders Herr Aichert für die gute Betreuung und Organisation.