Sally Perel am TMG

Gebannt folgten die Zuhörer in der Festhalle seinem Vortrag, in dem er die Zerrissenheit schilderte, die er durchleben musste. Die ständige Angst, von Lehrern, Mitschülern oder anderen Autoritäten entlarvt zu werden. Gleichzeitig aber auf paradoxe Weise eine zunehmende Identifikation mit der NS-Ideologie, ein scheinbar „normales“ Internatsleben als 16-jähriger Junge, sodass er sagen muss, dass er sein anderes damaliges Ich, den Hitlerjungen Jupp Perjell, noch heute liebe.

Sally Perel appellierte dann auch an seine Zuhörer, die Gefahren von rechter Ideologie und Menschenhass heute ernst zu nehmen und sich dagegen einzusetzen. Denn Hass führe über kurz oder lang immer zu Gewalt. Daher sollten sich die Jugendlichen ihr kritisches Denken bewahren und niemals blind einer menschenfeindlichen Ideologie folgen. Er forderte die Jugendlichen auf selbst als neue Zeitzeugen die Geschichte der Überlebenden des Holocaust zu bewahren und weiterzuerzählen.

Die Fragen der Schülerinnen und Schüler an Sally Perel zeigten dann im Anschluss an den Vortrag sowohl Empathie als auch Problembewusstsein. Viele blieben nach der Veranstaltung noch, um die Autobiografie Sally Perels zu erwerben und vom ihm signieren zu lassen.

So ging ein Nachmittag zu Ende, der bei vielen Schülern, Eltern und Lehrern noch lange nachwirken wird.

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