Schulschach – Badischer Meister und Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften

Damit hatten sie sich auch für das zwei Wochen später stattfindende Badische Finale in St.-Leon-Rot qualifiziert, bei dem die jeweils drei besten Teams aus Nordbaden und Südbaden gegeneinander antreten. Und wir mussten uns erstmal auf die Suche nach weiteren Spielern für unsere Mannschaft machen. Auch wenn im Schulschach üblicherweise eine Mannschaft aus vier Aktiven besteht, muss nur in der WK 2 ab den Badischen Meisterschaften mit einer 6er-Mannschaft gespielt werden. Wir haben drei Hobby-Spieler an unserer Schule gefunden, die bereit waren, ihr erstes Schachturnier für uns zu bestreiten, und sie haben ihre Sache hervorragend gemacht. Herzlichen Dank an Jonas Ye, Florian Kabsch und Till Hartmann für ihre spontane Unterstützung.

Die Jungs sind optimal ins Turnier gestartet und haben gleich ein 6 – 0 gegen den Zweiten der Nordbadischen Meisterschaften geholt. In den folgenden Runden wurde die Bedenkzeit öfters mal knapp, 20 min gelten als Schnell-Schach und sind für erfahrene Turnierspieler eher unüblich. Aber mit Routine und viel Erfahrung kann eine Partie auch in den letzten Minuten gewonnen werden, wenn der Plan, den man sich in der Viertelstunde vorher zurechtgelegt hat, aufgeht. Nach drei Runden standen 6 von 6 Mannschaftspunkten auf unserem Konto und so langsam haben wir realisiert, dass das heute etwas ganz Großes werden könnte. In der vierten Runde wartete das Gymnasium Neureut auf uns, gegen das wir schon viele knappe Partien gespielt haben. Eigentlich sollte alles gegen die etwas ersatzgeschwächten Neureuter klar gehen, aber vielleicht hat sich da doch etwas die Angst vor dem greifbaren Erfolg eingeschlichen und wir sind gerade so mit einem Unentschieden aus der Begegnung gekommen. In der letzten Runde kam es dann zum Showdown mit dem Südbadischen Meister, der bis dahin mit einem Mannschaftspunkt vor uns führte. Ein Unentschieden würde uns also nicht reichen, um das Turnier zu gewinnen musste ein Sieg her. Recht schnell stand es 1 - 1 und in drei der noch laufenden vier Partien sah es gar nicht gut für uns aus. Irgendwie hat sich in den nächsten 10 Minuten in zwei Begegnungen das Blatt gewendet, Fehler der Gegner wurden eiskalt ausgenutzt und die Partien noch gewonnen. Zwischenstand also 3 -1 für uns, aber ein 3-3 hätte uns wie gesagt nicht gereicht. Was dann folgte, war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Levin und sein Gegner hatten beide noch eine Minute Bedenkzeit, sie haben in einem Tempo gezogen und auf die Uhr eingedroschen, dass diese kaum mehr mitgekommen ist. Auch wenn Levin in diesem Moment besser stand als der andere Spieler war klar, dass diese Partie über die Zeit entschieden wird. Als die Uhr des Gegners abgelaufen war, hatte Levin noch eine Sekunde auf der Uhr und wir waren damit Badischer Meister! Nach kurzer Aufregung, als wir bei der Siegerehrung fälschlicherweise als zweiter aufgerufen wurden, konnten wir unseren Pokal in Empfang nehmen und haben uns damit für die Deutschen Meisterschaften in Frankfurt qualifiziert.

Rdi

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