Bei Frau Anzt fand man nicht nur immer ein offenes Ohr, sondern sie stand den Kollegen und Kolleginnen in kritischen Situationen auch tatkräftig zur Seite. Sie hatte stets einen Blick für das Bedürfnisdreieck Lehrer – Schüler – Eltern, wobei es immer wieder zu Situationen kam, in denen es nicht allen recht gemacht werden konnte – manche Sachen sind unmöglich. Aber auch die Kritiker müssen ihr zugestehen, dass ihre Entscheidungen wohl abgewogen und sachlich begründet waren.

Abgesehen vom Wohlergehen der Mitglieder der großen Schulgemeinschaft des TMG hatte Frau Anzt auch immer die „Lernsituation TMG“ im Blick. In die Zeit von Frau Anzt fällt die Eröffnung der Sternwarte, die Digitalisierung der Klassenzimmer, die Ausstattung des Kollegiums mit personalisierten Dienstrechnern, der Einzug des zweiten Schulhundes James … Ein Dorn im Auge bleibt ihr, dass es ihr nicht gelungen ist, die Renovierung des Schulgebäudes so weit voranzutreiben, wie sie es sich vorgenommen hatte.

Die größte Herausforderung stellte sicher Corona dar, eine Herausforderung, die uns (teilweise) an die Grenzen unserer Möglichkeiten führte. Trotz Fortschreitens der Pandemie, trotz der zunehmenden Anspannung der Nerven, trotz der sich immer deutlicher abzeichnenden Reibungspunkte und der Abnahme der Kräfte ist es Frau Anzt mit beispielhaftem Einsatz gelungen, das TMG durch die Krise zu steuern, auch wenn der eine oder andere sich rückblickend fragt: Wie habe ich das nur durchgehalten? Wie habe ich das nur geschafft? Zu dieser Krise gehörte nicht nur das Warten auf die Aktualisierung der neusten Dienstanweisungen des Ministeriums, die dann kurzfristig umgesetzt werden mussten, sondern auch die vielen E-Mails, die Frau Anzt uns oft zu nächtlicher Stunde geschickt hat und die im Laufe der Zeit immer mehr an Unterhaltungswert gewannen, wobei sich unsere Frau Anzt teilweise von ihrer ganz persönlichen Seite zeigte.

Am 14.07.2022 wurde Frau Anzt offiziell von Frau Abteilungspräsidentin Bauer in den Ruhestand verabschiedet. Worte des Abschieds fanden auch Frau Oberbürgermeisterin Becker, der Elternvertreter Herr Moschina und für die Schüler und Schülerinnen Muhamed Sami Ek und Patrick Krause.

Wirklich berührend waren die Worte, mit denen Frau Anzt sich von ihrem TMG verabschiedete. Wie groß vor allem das Kollegium den Verlust von Frau Anzt empfindet, zeigten die vielen Taschentücher, die während ihrer Rede in Aktion waren: Wir werden sie vermissen.