Wahlergebnisse der TMG-Juniorwahlen

Mit ihrer Zweitstimme, der Stimme, die die verhältnismäßige Zusammensetzung des Bundestages bestimmt, wählten die TMG-Schülerinnen und -schüler ebenfalls die Grünen mit 38,5% auf den ersten Platz, es folgen die FDP mit 19%, die SPD mit 11,9%, die CDU mit 7,8% und die Linke mit 7,1%. Alle weiteren Parteien haben es nicht geschafft, die 5%-Hürde zu überwinden.

Juniorwahlen am TMG aus Sicht der Redaktion der Schülerzeitung

Wenn man den letzten Monat aus dem Haus gegangen ist, wurde man gleich an der ersten Ecke aggressiv angelächelt, aber nicht weil die Rentner über Nacht netter geworden sind, sondern weil an jeder Straßenlaterne massenhaft Wahlplakate hingen. Grund dafür waren die Bundestagswahlen, die in Deutschland am 26.9 stattgefunden haben. Nach 16 Jahren „Großer Koalition“ wurden die Sitze im Bundestag neu vergeben.

Da die meisten Schüler*innen aber noch nicht wahlberechtigt sind, gab es neben den echten Wahlen auch die Juniorwahlen. Das Prinzip ist gleich, jedoch beeinflussen diese Stimmen das Wahlergebnis nicht und haben einen rein informativen Zweck. Am 24.9 wurde das Projekt in ganz Deutschland durchgeführt, so auch bei uns am TMG.

Und wo finden alle bedeutenden Ereignisse unserer Schule statt? In der Mensa natürlich. Die perfekte Umgebung für ein Wahllokal: Tische, Stühle und der typische Mensageruch. In den Wahlkabinen trifft man auf die Wahlhelfer in Form der müde lächelnden Oberstufe. Dort bekommt man auch schon den Wahlzettel, der sich kein Stück vom echten unterscheidet. Nach dem Wählen eines Landkreisvertreters und einer Partei wird der Zettel abgegeben und in die Wahlurne geworfen. Das Verfahren ist einfach, hat aber dennoch für viele Gespräche gesorgt. Wie zum Beispiel in den älteren Klassen, in denen es die ganze große Pause nur darum ging, wer wen gewählt hat und wie das Ergebnis wohl aussehen wird. Das Highlight für die meisten Schüler war aber wahrscheinlich trotzdem, dass man kostbare 10 Minuten des Unterrichts schwänzen konnte.

Nicht nur die Schüler waren aber vom Projekt überzeugt. Den Befragungen nach, fand die Mehrheit der Lehrer die Juniorwahlen ein durchaus nützliches Konzept. Es soll nämlich den jungen Leuten die Scheue von den echten Wahlen nehmen und dazu beitragen, dass sich bei ihnen schon früh ein politisches Bewusstsein und Meinung bildet. Junge Menschen sollen ja auch im Stande sein, über ihre eigene Zukunft zu entscheiden, wenn es mal soweit ist.

Ob unsere Lehrer die Juniorwahlen sinnvoll finden, war aber nicht die einzige Frage, die uns interessiert hat. Wir wollten ebenfalls wissen, was sie denn davon halten würden, wenn das allgemeine Wahlalter von 18 auf 16 Jahre hinunter gesetzt werden würde. Auf die Frage kam meistens zuerst ein ausdrückliches „Ähm“, doch das Verhältnis der beiden Meinungen war überraschend ausgeglichen. Viele Lehrer, die eher skeptisch gegenüber den Wahlen ab 16 stehen, argumentieren vor allem damit, dass erst mit 18 Jahren eine Person die volle Verantwortung über sich selber trägt und die Pflichten und Rechte eines Erwachsenen bekommt. Und obwohl viele Lehrer daran glauben, dass es auch schon mit 16 Jahren für Jugendliche möglich ist, politisch korrekt und verantwortungsvoll zu handeln, zweifeln sie nicht daran, dass es genug solche geben könnte, die auch mal gerne „aus Spaß“ bestimmten Parteien die fehlenden Stimmen geben würden, sodass diese dann genug Schaden für alle anrichten. Das überzeugt, aber trotzdem gibt es genügend Lehrer, die sich sicher sind, dass es nur gerecht wäre, Jugendlichen schon mit 16 eine Stimme zu geben, denn es ist ja immerhin größtenteils deren Zukunft, die von den Ergebnissen der Wahlen beeinfluss wird. „Man kann nicht früh genug damit anfangen, junge Menschen in die Politik zu integrieren und sich deren Meinungen bewusst zu werden“, sagte einer der befragten Französischlehrer. Die restlichen Aussagen der positiv gestimmten Lehrer gegenüber den Wahlen ab 16 fallen ähnlich aus.

Nun, letztendlich ist es jedoch jedem selber überlassen, wen man wählt und was man davon hält, ab wann man wählen sollte. Was zählt, ist dass man sich beteiligt und seine Meinung offen vertritt, denn nur so kann Politik für alle funktionieren.

Beitrag der Redaktion der Schülerzeitung, betreut von Wal

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